Endoskopie – weil unser Tier das Beste verdient

Sanfte Kastration der Hündin

Denn Ihr Tier verdient es, dass ihm 65% seiner Schmerzen erspart bleiben

Eine in 2005 veröffentlichte Studie im „Journal of the Veterinary Medical Association“ kam zu dem Schluss, dass endoskopische Kastrationen weniger chirurgischen Stress und bis zu 65% weniger postoperative Schmerzen verursachten als ein herkömmliche "offene" chirurgische Kastration.


Bei einer herkömmlichen Kastration wird eine 5 bis 10 cm lange Inzision im Bauchraum vorgenommen, durch die das Band des Eierstocks blind von der Bauchdecke gerissen wird. Dieses Reißen verursacht Blutergüsse an der Bauchwand Ihres Tieres und dadurch postoperativ starke Schmerzen. In den meisten Fällen muss Ihr Tier über Nacht bleiben. Die Heilung des Schnitts dauert in etwa zwei Wochen: Reichlich Gelegenheit also für Infektionen oder ein erneutes Aufreißen der Wunde.

Durch die endoskopische Kastration, die auch als laparoskopische Kastration bezeichnet wird (eine minimal-invasive Technik zur Betrachtung der inneren Strukturen des Bauchraumes), wird der Eingriff durch ein bis drei kleine Einschnitte im Bauch durchgeführt, in etwa 0,32 bis 1,27 cm lang, abhängig von der Größe Ihres Haustieres. Ein Laparoskop (Kamera) stellt die inneren Strukturen des Bauchraumes auf einem Monitor vergrößert dar, was eine größere chirurgische Präzision ermöglicht und zu weniger Komplikationen führt.

Die vergrößerte Ansicht des Eierstockeigenbands (Ligamentum ovarii) ermöglicht es dem Tierarzt, es vorsichtig zu schneiden und zu kauterisieren, anstatt es blind abzureißen, wie bei einer traditionellen Kastration. Dies erspart Ihrem Haustier die Schmerzen, die es durch damit einhergehende Blutergüsse erleiden würde. Die kleinen Schnitte werden genäht und die Hündin darf in der Regel noch am gleichen Tag mit Ihrem Besitzer nach Hause. Mit einer laparoskopischen Kastration wird Ihre Hündin weniger Traumata erleben, ihre Wunden schneller heilen und sie wird bis zu 65% weniger postoperative Schmerzen verspüren.

Sollte es sich bei Ihrer Hündin um eine größere Hunderasse mit tiefem Brustkorb handeln, kann darüber hinaus ein präventives Annähen des Magens (Gastropexie) im Zuge der Kastrations-Operation sinnvoll sein. So kann eine lebensbedrohliche Magendrehung verhindert werden.

Traditionelle Kastration

  • 5 - 10 cm große Schnitte

  • Schmerzen und Blutergüsse durch blindes abreißen des Ligamentum ovarii

  • Offener chirurgischer Eingriff im Bauchraum Ihres Haustieres

  • Stationäre Aufnahme notwendig

Laparoskopische Kastration

  • 1 - 3 kleine Löcher
  • Geringere Schmerzen aufgrund präziser chirurgischer Schnitte
  • Bis zu 65% weniger postoperative Schmerzen
  • Minimalinvasive Technik reduziert das Risiko einer Infektion
  • Ambulante Operationen ermöglichen es Ihrem Haustier, sich zu Hause zu erholen

Durch die Anwendung derer Techniken, die in der minimal-invasiven Chirurgie des Menschen zu finden sind, können Sie Ihrem Tier durch eine laparoskopischen Kastration dasselbe Behandlungsniveau bieten, das Sie für sich selbst erwarten würden. Es ist eine sicherere, weniger schmerzhafte Alternative zur traditionellen Kastration, die darüber hinaus mit einer schnelleren Heilung verbunden ist. Da es sich um einen ambulanten Eingriff handelt, erholt sich Ihr Haustier im geborgenen Umfeld zu Hause, eine stressfreie Alternative für Sie und Ihre Hündin.

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Wie verläuft die endoskopische Kastration meiner Hündin?

Die endoskopische Kastration Ihrer Hündin wird in Vollnarkose durchgeführt. Während Ihr Hund in Ihrer Gegenwart sanft einschläft, werden die letzten Vorbereitungen im OP getroffen. Ihre Hündin wird sogleich in die OP-Vorbereitung gebracht, wo der Tierarzt vor der Operation zunächst sterile Bedingungen schafft. Das sogenannte OP-Feld (die betroffene Stelle, durch welche hindurch operiert wird) wird von Haaren befreit, gesäubert und desinfiziert. Dies ist – wie auch beim Menschen – überaus wichtig, um Infektionen zu vermeiden.

Über eine dünne Nadel bzw. einen sogenannten Trokar (Kanal für die Endoskopie, durch welchen hindurch Endoskop und Zangen geführt werden) wird Gas (Kohlenstoffdioxid) in den Bauchraum eingeleitet. So wird genügend „Raum“ erzeugt, um anschließend bessere Bewegungsfreiheit für Endoskop und Instrumente zu haben, keine umgebenden Organe zu beschädigen und eine uneingeschränkte und genaue Übersicht über das Innere des Bauchraums Ihres Hundes schaffen zu können. So können auch Organe wie Leber, Magen, Bauchspeicheldrüse, etc. beurteilt werden.

Anschließend macht der Tierarzt 1 bis 3 kleine Schnitte – abhängig von seiner OP-Methode. An einer dieser Stellen wird das Endoskop eingeführt, welches über eine Kamera mit einem Bildschirm verbunden ist. So kann Ihr Tierarzt ins Innere Ihrer Hündin sehen. Mithilfe seiner Instrumente nimmt er dann beide Eierstöcke heraus (bei krankhaften Veränderungen der Gebärmutter unter Umständen auch diese). Der/Die kleine/n Schnitt/e werden vernäht, nachdem die Operation beendet ist. Nach der meist kurzen Eingriffsdauer einer Endoskopie wacht Ihre Hündin aus der Narkose auf und kann in der Regel nach wenigen Stunden wieder mit Ihnen nach Hause gehen.

Bei größeren Hunderassen mit tiefem Brustkorb kann es unter Umständen auch ratsam sein, den Magen an der Bauchwand zu fixieren, um eine lebensbedrohliche Magendrehung im Leben Ihres Vierbeiners zu verhindern. Diese OP nennt man „prophylaktische Gastropexie“. Prophylaktisch deshalb, weil sie vorbeugend vorgenommen wird, um Ihrem Hund eine Magendrehung zu ersparen. Diese Operation kann gleich mit der Kastration Ihrer Hündin kombiniert werden und würde Ihrem Hund damit eine weitere Vollnarkose ersparen. Lassen Sie sich hierzu am besten vom Tierarzt Ihres Vertrauens beraten.